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Effektiv gegen Schlafstörungen: Schnellere Behandlung dank Künstlicher Intelligenz und Telemedizin

Innovation
Medizin
Herz Jesu

Etwa 800.000 bis 1,2 Millionen Menschen in Österreich leiden unter schlafassoziierten Atmungsstörungen. Tendenz steigend. Um die erhöhte Anzahl an Patient*innen gleichbleibend rasch und mit hoher Qualität zu behandeln, bietet das Schlaflabor im Herz-Jesu Krankenhaus neben der stationären eine vollumfangreiche telemedizinische Versorgung an. Mit rund 2.000 Patient*innen pro Jahr ist die telemedizinische Ambulanz des Schlaflabors im Herz-Jesu Krankenhaus die größte in Österreich. „Telemedizin steht bei uns für eine moderne, patient*innennahe und qualitativ hochwertige Versorgung. Mit dem Angebot schließen wir eine Versorgungslücke und verbessern die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig“, so Matthäus Krol, Bereichsleiter des Schlaflabors und Innovation Fellow im Herz-Jesu Krankenhaus.

Schwerwiegende Folgen

Oft bleiben Schlafstörungen erstmal unbemerkt. Wesentliche Symptome sind aber Tagesschläfrigkeit mit Einschlafneigung oder morgendlicher Kopfschmerz. Ursächlich sind neben dem Alter auch Faktoren wie Übergewicht, Lichtverschmutzung oder Stress. „Je länger die schlafassoziierten Atmungsstörungen, wie Atemaussetzer oder Schnarchen bestehen, desto größer ist das Risiko für Bluthochdruck und Tagesmüdigkeit und in weiterer Folge Herzinfarkt, Schlaganfall oder Depressionen. Auch die Lebensdauer wird deutlich negativ beeinflusst“, weiß Dr.in Katharina Mühlbacher, ärztliche Leitung des Schlaflabors und der schlafmedizinischen Teleambulanz. Neben den gesundheitlichen Folgen führen krankheitsbedingte Fehlzeiten und eine verminderte Leistungsfähigkeit allein in Österreich zu einer jährlichen Minderung des Bruttoinlandproduktes um 2,6 Milliarden Eurox .

Effiziente Gesundheitsversorgung

Liegt eine schlafbezogene Atmungsstörung vor, führt das Schlaflabor eine polysomnographische Untersuchung durch. Im Herz-Jesu Krankenhaus kann diese flexibel und individuell abgestimmt stationär im Krankenhaus sowie telemedizinisch im Heimsetting erfolgen. Durch das zusätzliche telemedizinische Angebot, erhalten Betroffene eine schnelle Diagnose und frühzeitig abgestimmte Therapieangebote. „Studien zeigen zudem, dass Telemonitoring die Nutzungsdauer und Therapietreue steigern und Therapieabbrüche reduzieren kann. Auch die Patient*innenenzufriedenheit bleibt hoch, insbesondere, wenn wir proaktiv Kontakt aufnehmen,“ erläutern die Schlafexpert*innen.

Digitalität optimiert Ressourcen

Die Schlafmedizin ist ein vergleichsweise junger Bereich der Medizin, mit vielen Innovationen. „Und wir sind offen für Neuerungen“, macht Krol die Haltung des Teams deutlich. „Seit Anfang 2025 bieten wir in der telemedizinischen Ambulanz ein vollumfangreiches digitales Angebot“. Das beginnt bei der Terminbuchung, geht über Diagnostik, Befundübermittlung und Kontrollen bis hin zum Telemonitoring. Möglich macht diese durchdachte Digitalisierung auch die Einführung der Hallo Gesundheit- App. „Der digitale Assistent ermöglicht Nutzer*innen rund um die Uhr den Zugriff auf ihre Gesundheitsdaten. Eine einmalige, rasche Registrierung genügt – schon sind alle Dokumente und Termine bequem über das Smartphone oder den PC griffbereit“, erläutert Krol. „Patient*innen sind so unkompliziert mit uns vernetzt – für eine bessere, zeitgemäße Gesundheitsversorgung“, erläutert Dr.in Mühlbacher weiter. Künstliche Intelligenz unterstützt bei der Erstellung von Befunden und hilft Krankenhausressourcen effektiv zu nutzen. Eine große Zeitersparnis gewährleistet zudem das Informationssystem Medical Net. Rund 11.000 Patient*innenkontakte pro Jahr stehen 23 Mitarbeiter*innen des Schlaflabors im Herz-Jesu Krankenhaus gegenüber. Möglich wird die hohe Fallzahl durch den klugen Einsatz modernster Technik. „Effektiv sehen wir hier eine Zeitersparnis von bis 50%. Das gibt uns mehr Zeit für unsere Patient*innen“, hält Dr.in Mühlbacher fest.

Bildtext: Dr.in Katharina Mühlbacher und Matthäus Krol.

Fotocredits: Herz-Jesu Krankenhaus - David Bohmann

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